Neugeborene mit Down-Syndrom haben ein erhöhtes Risiko, im Kindesalter an Arthritis zu erkranken, und zwar zwei- bis dreimal so häufig wie bisher berichtet, so eine Studie aus dem National Centre for Pediatric Rheumatology, Irland. Die Diagnose wird jedoch oft aus unzähligen Gründen verzögert.
Neugeborene mit Down-Syndrom haben ein erhöhtes Risiko für eine Reihe von Krankheiten. So werden beispielsweise
· über 50 % mit einem angeborenen Herzfehler geboren,
· und sie haben ein erhöhtes Risiko für Autoimmunerkrankungen.
So empfehlen mehrere medizinischen Interessengruppen für Trisomie 21 Neugeborene ein jährliches Screening auf Hypothyreose bei Kindern mit Down-Syndrom, da ihr Risiko für diese Krankheit 28-mal höher ist als bei Neugeborenen ohne Down-Syndrom. Was dabei nicht berücksichtigt wird ist das erhöhte Risiko für Kinderrheuma, das mit dem Down-Syndrom verbunden ist. Daher können Kinder mit Down-Syndrom und Kinderrheuma bei der Diagnose irreversible Gelenkschäden aufweisen. Laut den vorgestellten Daten ist die Prävalenz von Arthritis bei Kindern mit Down-Syndrom möglicherweise zwei- bis dreimal so hoch wie bisher berichtet.
Die Forscher untersuchten, ob Arthritis - auch bekannt als Arthropathie des Down-Syndroms - bei Kindern mit Down-Syndrom im Vergleich zu Kindern ohne Down-Syndrom häufiger auftritt. Neugeborene, Kinder und Jugendliche mit Down-Syndrom im Alter von 0 bis 21 Jahren wurden eingeladen, sich über einen Zeitraum von 18 Monaten einer muskuloskelettalen Untersuchung zu unterziehen. Nach dem Screening von 503 Patienten wurden achtzehn neue Fälle von Kinderrheuma festgestellt, und bei 33 Kindern (7 %) wurde Down-Syndrom assoziierte Arthrose festgestellt, was auf eine Prävalenz von 20 von 1 000 Kindern schließen lässt. Die meisten Kinder wiesen eine polyartikuläre RF-negative Arthritis auf, die vor allem in den kleinen Gelenken der Hand und des Handgelenks auftrat (30 % der Kohorte).
Die Forscher haben zudem festgestellt, dass die Arthritis bei Kindern mit Down-Syndrom häufig die Hände betrifft. Sie haben auch festgestellt, dass Methotrexat bei dieser Patientengruppe häufiger unerwünschte Wirkungen hat als bei Kindern ohne Down-Syndrom.
Die Forscher sind der Meinung, dass sich die Down-Syndrom-assoziierte Arthritis von der JIA dadurch unterscheidet, dass sie erosiver und aggressiver ist, und zwar nicht nur wegen der Verzögerung der Diagnose. Weitere Untersuchung sind notwendig, um die Pathogenese der Down-Syndrom-assoziierten Arthritis besser zu verstehen, damit individuellere Behandlungspläne entwickelt werden können.
Viele Ärzte sehen Kinderrheuma und Arthropathie des Down-Syndroms als Synonym an. Es gibt jedoch unterschiede, die die Diagnose und Therapie von Kinderrheuma beeinflussen können.
https://de.symbahealth.com/post/die-meisten-rheumatologen-betrachten-down-syndrom-assoziierte-arthritis-als-synonym-für-kinderrheuma
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