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Dr. Cihat Cengiz

Migräne bei Kindern: Leitlinien für Ergänzende und alternative Therapie aus 8 Ländern

Migräne tritt bei etwa 3 % der Kinder im Vorschulalter, 4 % bis 11 % der Kinder im Grundschulalter und 8 % bis 15 % der Kinder im Schulalter auf. In der frühen Kindheit und vor der Pubertät ist die Migräne bei Jungen häufiger als bei Mädchen. In der Adoleszenz sind junge Frauen häufiger von Migräne betroffen als junge Männer. Im Erwachsenenalter ist die Wahrscheinlichkeit, an Migräne zu erkranken, bei Frauen dreimal so hoch wie bei Männern. In den dt. Leitlinien wurden verschiedene Ergänzende und alternative Therapie unter dem Punkt „nicht-medikamentöse Prophylaxe der Migräne“ zusammengefasst, wobei Entspannungsverfahren (progressive Muskelrelaxation), Biofeedbackverfahren und kindgerechte kognitiv-verhaltensorientierte Therapieprogramme für Kinder empfohlen werden.

In einer aktuellen Studie haben Ng und Hanna (2021) verschiedene Leitlinien für Ergänzende und alternative Therapie für Migräne-Patienten aus verschiedenen Ländern analysiert und eine große Überlappung der Leitlinien bemerkt. In der klinischen Praxis kann es aber anders aussehen: Obwohl es für einige alternative Behandlungsmethoden vielversprechende Evidenzen gibt, sind viele Ärzte in der Behandlung von Kopfschmerzen und Migräne nicht ausreichend geschult, was dazu führen kann, dass sie diese Therapien seltener empfehlen. Eine Umfrage ergab, dass nur etwa 25 % der amerikanischen Medizinstudenten, Assistenzärzte und Kliniker im Rahmen ihrer Ausbildung eine Schulung in alternativen Behandlungsmethoden erhalten haben. Darüber hinaus erwähnen viele Ärzte in ihren Gesprächen mit Patienten keine ergänzende und alternative Therapie.


Welche Ergänzenden und alternative Therapien gibt bei Migräne ?

Insgesamt wurden 21 Leitlinien für Ergänzende und alternative Therapie aus den letzten 10 Jahren analysiert wobei 8 Leitlinien den akademischen Prozess von Ng und Hanna (2021) gerecht wurden. Dabei wurden akademische Artikel aus China, Japan, Qatar, USA, Kanada, England, Italien und Kroatien analysiert und mehrere Ergänzende und alternative Therapie für Migräne-Patienten zusammengefasst:


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List der Publikationen für ergänzende und alternative Therapien bei Migräne

1. Akupunktur: In zwei großen klinischen Studien wurde festgestellt, dass bei einer größeren Anzahl von Personen, die Akupunktur erhielten, die Kopfschmerzen im Vergleich zur Kontrollgruppe um mindestens 50 % abnahmen.

2. Massage-Therapie: In einer anderen Studie wurde festgestellt, dass die Teilnahme an einer Massagetherapie, die auf muskuläre Triggerpunkte bei chronischen Spannungskopfschmerzen abzielt, die Häufigkeit von chronischen Spannungskopfschmerzen pro Woche im Vergleich zur Ausgangshäufigkeit reduzierte.

3. Sauerstoff-Therapie: In einer kürzlich durchgeführten Umfrage unter Patienten mit Clusterkopfschmerzen stellte die AMF fest, dass 74 % der Patienten, die Sauerstoff zur akuten Behandlung ihrer Attacken ausprobiert hatten, diesen als wirksam/sehr wirksam bezeichneten. 41 % der Patienten, denen Sauerstoff für zu Hause verschrieben wurde, wurde diese Behandlungsmethode jedoch von ihrer Versicherung verweigert.

4. Kognitive Verhaltens-Therapie: In einer randomisierten Studie wurde untersucht, ob die kognitive Verhaltenstherapie (cognitive behavioral therapy, CBT) die Zahl der Kopfschmerztage reduzieren kann. Nach einem Jahr berichteten 86 % der CBT-Teilnehmer eine > 50 %-ige Reduktion der Kopfschmerztage, in der Kontrollgruppe nur 69 %

5. Nahrungsergänzungsmittel: Magnesium, Q10, Vitamin B2, Omega-3: Reduktion der Schwere der Migräneattacken, nicht die Häufigkeit.

6. Kräuter-Therapie: Pestwurz: Die Anzahl der Migräneattacken konnte max. um 52% (Studie 1) bzw. max. 58% (Studie 2) gesenkt werden. Unter Placebo waren es 8% bzw. 26%.

7. Kräuter-Therapie: Mutterkraut: Die Migränehäufigkeit durch Mutterkraut wurde im Vergleich mit einem Placebo 0,6 Migräneattacken (0,6) pro Monat reduziert.


Bringt ein Kopschmerztagebuch bei Migräne etwas?

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Kopschmerztagebuch für Kinder mit Migräne: Eine Studie

Der Nutzen eines Kopfschmerztagebuchs bei der Diagnose von Migräne und bei der Abklärung von Migränesymptomen wurde schon 1997 bei 145 Kindern untersucht. Zu diesem Zeitpunkt hatten 50 Kinder eine Migräne, 43 Kinder hatten nicht-migräneartige Kopfschmerzen und 52 Kinder hatten keine wiederkehrenden Kopfschmerzen. Informationen über den gegenwärtigen Kopfschmerzstatus wurden im Alter von 11 bis 13 Jahren in einem persönlichen Gespräch und nach dem Gespräch in einem Kopfschmerztagebuch erhoben. Die Kinder führten das Tagebuch 2 bis 7 Monate lang. Insgesamt hatten 72 Kinder eine Migräne gemäß den Kriterien der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft für Migräne, entweder im Gespräch oder im Tagebuch. Bei acht Kindern wurde die Diagnose nur anhand des Tagebuchs gestellt (11,1 %). 33 Kinder hatten laut Tagebuch sowohl Migräneattacken als auch nicht-migränebedingte Kopfschmerzepisoden, obwohl sie in der Befragung nur eine Art von Kopfschmerzepisode angeben konnten. Die Dauer der Kopfschmerzepisoden wurde im Gespräch im Vergleich zum Tagebuch bei den Kindern mit Migräne unterschätzt. Viele Kinder erkannten neue Aura-Symptome, Begleitsymptome und Schmerzcharakteristika, wenn sie während der Nachbeobachtungszeit begannen, beim Ausfüllen des Tagebuchs darauf zu achten.


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